Warum es sich manchmal lohnt, unvernünftig zu sein

Hier ein Video über die Unvernunft produziert von den RadioEXPERTEN zum Buch “Es lebe die Unvernunft”.

Was ist Unvernunft überhaupt? Das fragte ich mich ernsthaft, als ich den Entschluss fasste, mein Buch zu schreiben. Für mich bedeutete es auf keinen Fall, Handlungen zu setzen, die andere Menschen oder mich zu Schaden kommen lassen. Das ist hier auf keinen Fall gemeint. Aber geht es euch nicht auch so, dass ihr immer wieder bemerkt, dass ihr euch schon sehr früh Konzepte zurechtgelegt habt, wie euer Leben auszusehen hat ohne zu hinterfragen, ob dies für euch heute noch Gültigkeit hat. Viele Menschen klagen in meinen Seminaren, dass ihr ganzes Leben damit ausgefüllt ist, zu funktionieren und alles richtig zu machen. Da bleibt wenig Zeit für Überraschung und viel Zeit für die Sehnsucht nach  Erfüllung, nach dem Glück, das unerreichbar erscheint. Ist unser Perfektionsstreben etwa eine Ausrede für den mangelnden Mut, unseren Weg zu gehen, oder gar unpopuläre, massenuntaugliche Entscheidungen zu treffen? Letztendlich bringt uns das permanente Funktionieren und Agieren in gewohnten Bahnen die Erkenntnis, dass uns etwas fehlt, das unser Blut in Wallung und unsere Augen zum Strahlen bringt. Während meiner Recherche führte ich mehr als hundert Gespräche mit Menschen unterschiedlichsten Alters und alle bekamen bei der Frage “Was bedeutet Unvernunft für Dich” einen pfiffigen, leicht verwegenen Gesichtsausdruck und seufzten “Ja, man müsste etwas unvernünftiger sein”, was immer sie damit auch meinten. Tatsache ist, dass wir viele unserer Ideen und Wünsche sorgsam in einer Schublade verstaut haben, wo sie vergessen und verstaubt ihres Schicksals harren. Öffnet sie doch und schaut nach, ob es da nicht etwas gibt, was euch so richtig begeistert. Geht diesen Wünschen nach, probiert aus, experimentiert, blamiert euch, probiert es wieder und genießt das Gefühl von Lebendigkeit. Viel Spaß beim Grenzüberschreiten und Entdecken.

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